Unsere Ferienwohnung im Alpenhof in Westerbuchberg bei Übersee liess nichts zu wünschen übrig. Die Räume im Dachgeschoss waren sehr grosszügig und gut ausgestattet...
...und vor allem der Balkon auf der Südseite mit dem weiten Blick in die Alpen über Wälder, Wiesen und Moore hinweg versetzte uns sogleich und jeden Tag aufs Neue in Verzücken.
Am Ankunftsabend schon unternahmen wir einen traumhaft schönen Spaziergang durch das kleine Dörfchen auf dem Hügel, vorbei an seiner kleinen Kapelle,...
...in der Abendsonne bergab und durch die umgebenden Buchenwälder...
...zu den Kendelmühlfilzen, den Mooren, die die Landschaft bis zum Rande der Berge hin bestimmen.
In einer steinalten, vermoosten Birke kletterten wir auf einen Hochstand und atmeten tief die Abendstimmung und lauschten dem akustischen Panorama der vielfachen Fauna.
Die Schatten wurden immer länger als wir schon wieder auf dem Rückweg ins Hotel waren, wo wir bei einer ordentlichen Brotzeit die Seele nachkommen liessen.
Frischgestärkt nach guter Nachtruhe schwangen wir uns tags darauf auf die Fahrräder und es ging ein Stück den Damm an der Tiroler Ache entlang...
...bis wir die weiten Uferzonen des Chiemsee mit seinen Schilfwiesen erreichen. Hin und wieder lassen Kanäle einen kurzen Moment den See am Horizont aufblitzen.
Dann erreichen wir die Ufer bei Chieming und Seebruck, wo ungehindert der Blick über das grosse, stille Gewässer hinweg gleitet.
Es weht kein Lüftchen. Eine bezaubernde Stimmung...
...als wir unser Mittagspicknick auf dem einsamen Bootssteg machen.
Landschaft und die Perspektiven auf See und Berge ändern sich ständig während der Umrundung.
Eine überdachte Holzbrücke führt über einen völlig mit Schilf und Seerosen zugewachsenen Zufluss als wir uns schon Prien nähern, was ungefähr dreiviertel der Runde bedeutet.
Hier in Prien machten wir eine Kaffeepause und besichtigten das Heimatmuseum, in dem historisch eingerichtete Räume zu bewundern sind, welche einen guten Eindruck vermitteln vom Leben in der Gegend im 18. und 19. Jahrhundert.
Als wir nach gut 50km auf den Drahteseln erschöpft den Alpenhof erreichen, gönnen wir uns ein Abendessen auf der fantastischen Terrasse seines ausgezeichneten Restaurants. Schon allein desswegen sich ein Besuch des Gasthofs lohnt!
Und wie kuriert man besser den Muskelkater der gestrigen Strampelei als mit einer ordentlichen Bergtour. Rauf zum Geigelstein. Der Aufstieg von Ettenhausen beginnt an der Talstation der Breitensteinbergbahn, die im Sommer, wie wir überrascht feststellen, nicht in Betrieb ist. So geht es also zu Fuss zunächst in weiten Serpentinen durch dichte hohe Fichtenwälder bis die ersten Almen den Blick freigeben auf die umgebende Gebirgswelt.
Jede Quelle, jedes Bächlein wird zur Erfrischung genutzt und auf der Almhütte mit seiner Dirndl-Wirtin (mit allerdings verblüffend modernem Weltbild) gönnen wir uns ein Spezi.
Dann wird der Gipfel in Angriff gernommen. Es geht über Geröllfelder und zum Schluss an der markanten Kuppe des Geigelstein angekommen durch flache Latschenkiefern hinauf...
...zum Gipfelkreuz, wo schon viele andere Wanderer den 360 Grad Rundblick des Panoramaberges geniessen.
Auf der anderen Seite geht´s hinab. Wir haben ja einen Rundweg geplant und wählen also nicht den gleichen Weg zurück.
Nachdem wir schon wieder die Kuppe mit den Latschenkiefern verlassen haben,...
...picknicken wir auf blühenden Almwiesen, zwischen weissen Tupfen von Schneeresten des hier oben noch gar nicht lang vergangenen Winters...
...und lauschen dazu gemeinsam Strauss´ Alpensinfonie dank des Adapters für zwei Kopfhörer an Jaumes I-Phone.
Und ich dachte immer Enzian sei selten? Hier im Naturschutzgebiert Geigelstein offenbar nicht!
Mit dem Blick Richtung Kufstein und ins weite Inntal geht´s dann weiter bergab...
...über Almwiesen führt der Pfad, vorbei an Schneeresten, die sich in Mulden lange halten und talseitig ihr Schmelzwasser in den Bergbach entlassen.
Schon auf halber Höhe des Abstiegs kommen wir über die ganz besonders entzückende Haidenholzalm.
Ich beneide die Rindviecher, die sich sicher sehr wohl fühlen an diesem tollen Platz, wenn ihnen vielleicht höchstens ein paar gelegentliche Streicheleinheiten fehlen. Meine Freundin hier im Bild genoss jedenfalls meine dargebrachte Zuneigung inniglich.
Die Almhütte scheint bewohnt zu sein von Sommerfrischlern oder einer Wandergruppe, die hier übernachtet. Wir wissen´s nicht und ziehen unseres Weges...
...vorbei an einem der unzähligen Christusbilder, die uns schon seit Tagen an jedwedem Ort die treusten Begleiter sind.
Nach der Strapaze der vergengenen Tage soll´s heute nun wirklich mal ruhiger angehen. Wir wählen die Bootstour auf die Inseln. Natürlich ein Muss hier in der Gegend. Und wir haben ja schliesslich vor, die Ludwigschlösser abzuklappern. Also ist heute Herrenchiemsee dran.
Wir schlagen den Bogen von Bootsanleger am Nordufer der Insel entlang, abseits der direkten Touristenströme die ausnahmslos und schnurstracks den kürzesten Weg zum Schloss wählen, und nähern uns von hinten der barockisierenden Anlage.
Erst an den Gartenparterres der Hauptfront mischen wir uns endlich in die Menge und nehmen auch Teil an einer geführten Besichtigung des Schlossinneren. Nicht sehr lang, da ja nur ein Drittel seinerzeit ausgebaut worden ist. Sehr interessant zu sehen übrigens auch die nicht fertiggestellten Rohbauteile.
Eine Verschaufpause auf der Bank und endlich erbarmt sich mal ein Spaziergänger ein Foto von uns beiden gemeinsam zu machen. Nett oder?
Wir kommen dann noch an der ulkigen, glupschäugigen Kapelle vorbei...
...und besichtigen das Museum im Alten Schloss, dem ehemaligen Kloster auf der Herreninsel, von dessen Räumlichkeiten der Blick schon hinüberreicht zur benachbarten Fraueninsel.
Unserer nächsten Station, wo wir am Seeufer picknicken...
...und anschliessend den Rundgang vorbei an den typischen Naturhäfchen...
...und durch die malerischen Bauern- und Fischerhäuser mit ihren fotogenen Gärten fortsetzen.
Als wir dann schon wieder im Boot sitzen auf dem Rückweg, zieht schnell und heftig ein starkes Gewitter auf. Der gerade noch so friedliche Chiemsee verwandelt sich in ein tobendes Meer aus Wellen und Gischt. Ein faszinierendes Schauspiel. Als wir das Ufer bei Prien erreichen, war der Spuk schon vorrüber und die Sonne kam wieder hervor.
Das sollte uns Tags drauf beim Besuch des Obersalzberg verwehrt bleiben.
Dauerregen schon auf der Fahrt nach Berchtesgaden. Beim Eingangstunnel zum Kehrsteinhauslift befanden wir uns in dichtem Nebel...
...und so waren also die weltberühmtem Aussichten auf Watzmann und Co. nicht einmal zu erahnen. Der einsame Mönch da oben bin ich inmitten Wolkendunst mit meinem sehr passenden Regenmantel. Wir haben dann natürlich noch die sehr interessante Ausstellung im Dokumentationszentrum zur Geschichte des gruseligen Ortes besucht und die schier unendlichen Bunkeranlagen, die den ganzen Obersalzberg zu durchlöchern scheinen. Wir fanden schliesslich, dass das trübe Wetter zur bedrückenden Atmosphäre des Ortes passte.





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