miércoles, 22 de julio de 2009

Über Wasser...

Ich muss die freudige Meldung vom Mai ("Gedanken zum Ernst des Lebens"), dass ich wieder in Lohn und Brot sei, relativieren. Ich hatte ja für das Büro die deutschen Kunden, insbesondere Lidl, zu betreuen. Und das ist auch im Prinzip immer noch aktuell. Leider jedoch kommen gerade keine neuen Aufträge von dieser Seite rein, und da hat mich mein Chef erst mal bis auf Weiteres wieder nach Hause geschickt. Mit den "Freien Mitarbeitern" kann man dass ja machen!

Da ich ja ohnehin in dem Büro, insbesondere wegen seiner Leitung, nicht gerade glücklich war, sehe ich dass Ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die drei kleinen Projektchen, die wir im Mai und Juni bearbeiteten, halten mich jetzt erstmal bis August über Wasser, und das ist gut so, da bis dahin hier auf dem Arbeitsmarkt nicht viel zu erwarten ist. Erstens, weil in Bezug auf die "Crisis" immer noch kein Land in Sicht ist, und zweitens, weil hier in Spanien in den Sommermonaten, insbesondere Juli und August fast gar nichts mehr läuft. Das ganze Land ist total paralysiert. Alle sind im Urlaub, Läden schließen, Fahrpläne werden drastisch reduziert und sogar das Fernsehprogramm wird auf Sommerbetrieb umgestellt.
Da heißt es jetzt also erstmal, nicht den Kopf in den Sand stecken und auf keinen Fall die Hoffnung verlieren. Und bis sich meine berufliche Situation hier irgendwann mal wieder gefestigt hat: das Beste draus machen, Sommer, Sonne und Strand genießen. Viel mehr kann man ja allerdings zur Zeit bei der Hitze auch sowieso nicht machen! Kuchenbacken ist jedenfalls besser zu vermeiden!

lunes, 13 de julio de 2009

El Priorat

Wir haben das vergangene Wochenende housesitting für Francesc in Vilosell gemacht. Er hat uns sein Auto überlassen, und wir haben dafür den Garten gewässert. Auf dem Hinweg haben wir einen Zwischenstopp in Montblanc gemacht. Oben die Hauptkirche Santa Maria la Mayor und unten das Hospital de Santa Magdalena sind neben der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer mit ihren ca. 30 Wachtürmen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Neben dem Kloster Poblet, dass wir bei unserem letzten Besuch in Vilosell besichtigten, ist Montblanc eines der Highlights in der Conca de Barberá, dessen liebliche Landschaft ich bei einem Abendspaziergang im folgenden Foto festzuhalten versuchte.
Am Sonntag machten wir uns dann auf den Weg ins Priorat mit Zwischenstopps in Albarca, einem Zwanzigseelendorf auf einem steil emporragenden Hügel...
... und dem Stausee von Siurana. Ein Paddel- und Badeparadis mit der Sierra de la Mussara als beeindruckender Kulisse. Hoch oben auf dem Felsen hier unten rechts im Bild befindet sich, unglaublich aber wahr, die Ortschaft Siurana.
Erst machten wir einen Spaziergang zur Mitte der Staumauer, und auch ein Sprung ins klare Wasser des Sees musste natürlich sein...
...und dann gings die schwindelerregenden Serpentinen hinauf ins Dorf, errichtet auf der Felsenplatform hoch über dem Tal. Im Bild unten ist schwach im Hintergrund nochmal die Staumauer zu erkennen.
Das Weinbaugebiet El Priorat hat sich einen Spitzenplatz in der Weltrangliste erobert. Und dass, im krassen Gegensatz zur viel bekannteren Rioja, nicht durch Massenproduktion, die hier auf den kargen und schwer zugänglichen Hängen nicht möglich ist. Jede Traube wird unter großen Mühen der rauen Landschaft abgerungen, die Lagen sind sehr klein und über die verschiedenen Hügel verteilt. Hier unten ein Suchbild!
Der Ursprung der Weinproduktion der Gegend geht auf die Kartäusermönche zurück, die hier im zwölften Jahrhundert die Gegend zu kultivieren und rechristianisieren begannen. Und dementsprechend steinalt sind hier einige Rebstöcke und tief ihre Wurzeln im schiefrigen Grund. Womit die Winzer die enorme Tiefe und Komplexität der Aromen ihrer Produkte begründen.

Mit dem Massiv des Montsant im Rücken suchten hier die ersten Mönche die Einsamkeit um ihren extrem zurückgezogenen Lebensregeln zu folgen. Scala Dei entwickelte sich im Mittelalter zu einem sehr einflussreichen Motor der Entwicklung der Region, was die Pracht des Klosterbaus mit seinem Höhepunkt im XVIII. Jhd. begründet.
Die Reste der zuletzt klassizistisch überformten Anlage sind nach ihrer Auflassung und gewaltsamer Zerstörung noch immer tief beeindruckend!
Was man wohl auch von den Weinen gleichen Namens behaupten kann...